Historische Dokumente – das kulturelle Erbe inventarisieren, archivieren und schützen: am Beispiel Plötzky bei Schönebeck

Das Heimatmuseum Plötzky hat zu diesem historischen Dokument folgende Frage:

  • Wie muss dieses Dokument fachgerecht gelagert werden?

Solche Schätze sollten liegend, vor Staub und Licht geschützt, gelagert bzw. ausgestellt werden. Bei Holzschränken sollte säurefreies Papier untergelegt werden, da die im Holz vorhandene Säure über die Jahre Schaden anrichten kann. Verwenden Sie niemals Plastikfolien.

Auch ist das Reinigen der Regalböden oder Schubfächer (trocken saugen) sehr wichtig. Stehen Bücher in Regalen, sollte der Staub auf den Regalen und den Kopfschnitten der Bücher alle fünf bis zehn Jahre entfernt werden. Staub lagert sich in die porösen Oberflächen von Papier und Einbandmaterialien ein. Von dort ist er nur noch schwierig entfernbar.

Staub ist ein Nährboden für Schimmel und kann bei zu hoher Feuchtigkeit den Befall begünstigen. Schimmelbildung ist die größte Gefahr für Schriftgut und führt schon im kleineren Ausmaß zu großen Schäden und zugleich zu hohen Reinigungs- und Restaurierungskosten. Die Reinigung sollte nicht von Laien durchgeführt werden, weil Schimmelstaub ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Menschen darstellt!

Wenn möglich, sollten historische Dokumente mit Stoffhandschuhen angefasst werden, da der Schweiß an den Fingern, der Harnsäure enthält, Schäden hinterlässt.

  • Sind die Abmessungen solcher Dokumente beliebig oder war das schon standardisiert? Gibt es für die Größen bestimmte Fachbegriffe?

Die Formate alter Bücher waren nicht beliebig, aber auch nicht einheitlich. Das Buchformat entsprach der Anzahl der Blätter, die der Buchdrucker aus einem Bogen Papier herstellen konnte. Traditionell hat man sich dabei an den Maßen eines römischen Pergamentbogens orientiert.

Einen ungefalteten Bogen bezeichnet man als Atlasformat, Doppel- oder Großfolio. Faltet man einen Bogen ein erstes Mal, so erhält man das Folioformat (2 Blatt), faltet man ihn ein zweites Mal, erhält man das Quartformat (4 Blatt) usw. Die Größe variierte je nach Verfügbarkeit der Häute, die man zu Pergament verarbeitete.

Im Buchdruck des 15. – 19. Jahrhunderts wurde das Format ebenfalls nach der Zahl der Faltungen des Papierbogens angegeben. Die Größe des Papierbogens schwankte aber regional entsprechend dem jeweiligen Maßsystem. Gebräuchlich waren Bogengrößen zwischen 20 × 30 und 30 × 40 cm. Außerdem variierte die Buchgröße durch das Maß des Beschneidens nach dem Binden. Das Verhältnis von Höhe zu Breite ist je nach Art der Faltung unterschiedlich. Bei den Formaten 6°, 12° und 24° ist die Breite im Verhältnis zur Höhe schmaler als bei den Formaten 2°, 4°, 8° und 16°.

Bei alten Drucken (vor 1800 erschienen) wird empfohlen, zur Größenangabe diese alten Buchformate zu verwenden.

Bei Querformaten wird ein „quer“ vorangestellt: quer 8°, quer 2°. Auffällig vom Standard abweichende Formate können durch Voranstellung von „groß“ und „klein“ gekennzeichnet werden: gr. 2°, kl. 8° usw.

(Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Buchformat)