Biosphärenreservat Drömling
Herzlich Willkommen im Biosphärenreservat Drömling Sachsen-Anhalt!
Der Drömling ist eine einzigartige Niedermoorlandschaft und erstreckt sich in Sachsen-Anhalt über Gemeinden im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Börde. Ein kleinerer Teil des Drömlings befindet sich auf dem Gebiet Niedersachsens.
Die Geschichte des Drömlings ist eng mit den im und am Drömling wohnenden Menschen verbunden. Sie schufen durch ihre Nutzung das sich heute bietende Gesicht dieser Landschaft. Mehr als 200 Jahre stand die bedingungslose Nutzbarmachung der Natur im Vordergrund. Seit 1990 ist der sachsen-anhaltische Teil des Drömlings als Naturpark ausgewiesen, eine Aufwertung erfolgte schließlich 2019 durch die Ausweisung als Biosphärenreservat. Die wertvollsten Teile des Naturparks wurden bereits 2005 als Naturschutzgebiet „Ohre-Drömling“ herausgestellt.
Alleinstellungsmerkmal sind die historischen Moordammkulturen, die heute vielfach gefährdet sind. Sie bestimmen aber wesentlich das Landschaftsbild vor allem im nördlichen Drömling. Sie wurden ab 1862 durch den Rittergutsbesitzer Theodor Hermann Rimpau als landwirtschaftliche Nutzungsform für das Niedermoor im Drömling angelegt. Mit Grabenabständen von 25 m und daraus resultierend bis zu 40 km Wasserlauflänge pro km² zählen die in den Moordammkulturen erreichten Gewässernetzdichten zu den höchsten in Europa. Durch die enge Verzahnung der Land- und Wasserlebensräume sind die Moordammkulturen für den Arten und Biotopschutz besonders wertvolle Lebensräume.
Die langfristige Sicherung dieser kleinteiligen Landnutzungsform stellt eine große Herausforderung dar, die nur gemeinsam durch Eigentümer, Landbewirtschafter und Behörden erreicht werden kann. Die ersten beispielhaften Wiederherstellungsmaßnahmen von Moordammkulturen sind 2017 im Jeggauer Moor und 2018 bei Buchhorst erfolgt. Die Entwicklung des Drömlings zu einem UNESCO-Biosphärenreservat stellt eine Chance für die weitere Entwicklung von Natur und Landschaft dar, ermöglicht das Ausprobieren neuer, nachhaltiger Nutzungs- und Wirtschaftsformen und ist somit auch eine Stütze für die regionale Identität der Menschen. Als UNESCO-Biosphärenreservat ist der Drömling eine herausragende Region, in der Methoden entwickelt werden, die einen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen des Menschen und der Natur herstellen.
Schwerpunkte der Reservatsverwaltung sind die länderübergreifende Regionalentwicklung mit einer Regionalmarke sowie der ländliche Tourismus. Außerdem entwickeln die Verantwortlichen das Reservat zu einem Impulsgeber für naturnahe Erlebniskultur, in das auch die Erfahrungen und Ideen der ansässigen Vereine einfließen. Ihr Wissen zur Heimatgeschichte, zu den Veränderungen und den Traditionen der Kulturlandschaft und ihre Zukunftsvisionen für eine lebenswerte Umwelt und lebendige Ortschaften sind der Maßstab für die Handlungsstrategien.
Die Drömlingentdecker*innen sind naturbegeisterte Kinder und Jugendliche, die ganzjährig als Junior-Ranger*innen Spuren suchen, forschen und rätseln, bauen und vieles mehr. Bereits KITAKinder sind eingeladen, als Moorwichtel die Geschichte und Kultur ihrer Heimat kennenzulernen. Einrichtungen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt können das Label „Schlaue Waldfüchse“ bekommen, wenn sich die Vorschulkinder als Schlaufüchse mit den Tieren, Pflanzen und Lebensräumen des Drömlings beschäftigen.
Mit dem nahezu alle Akteure verbindenden Drömlingsfest und ständigen Angeboten für Kinder und Jugendliche gelingt es dem Biosphärenreservat, ein innovativer Anker zu sein, der identitätsstiftend für alle Generationen ist.