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Förderverein zur Erhaltung und Nutzung der Dorfkirche zu Wilsleben e.V.

Steffen Amme
Seelandstraße 40, 06449 Aschersleben OT Wilsleben

983 wurde Wilsleben erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde, datiert mit Rom 26. April 983, erhält Kaiser Otto II. die Bestätigung von Papst Benedikt VII. das Wilaslovo Eigentum des sehr reichen Benediktienerklosters Nienburg ist.

1193 kommt die Kirche von Wilsleben an das Kloster Hagenrode im Bistum Halberstadt. Es muss also zu diesem Zeitpunkt schon einen Kirchenbau gegeben haben. Die heutige neuromanische Kirche stammt aus dem Jahr 1892.

In den 1980er Jahren war die Wilsleber Kirche in der Gefahr, seitens der kirchleitenden Gremien aufgegeben zu werden. So kam es derzeit zu zahlreichen Veräußerungen von Kunstgegenständen, wie dem großen zentralen Lüster.

 „Die Kirche soll im Dorf bleiben“, dies war die Aussage der Anwesenden bei einem Treffen der ortsansässigen Vereine im Ort Wilsleben in 2008. Damit diese Aussage eingehalten werden konnte, musste die denkmalgeschützte Kirche erhalten bleiben. Dies war bei den inzwischen notwendigen Reparaturarbeiten ein so großes Vorhaben geworden, dass es die Kirchengemeinde nicht mehr allein bewältigte. Vor diesem Hintergrund gründete sich am 15. Oktober 2014 der Förderverein zur Erhaltung und Nutzung der Dorfkirche zu Wilsleben e.V. In Abstimmung mit der Evangelischen Kirchengemeinde und dem Gemeindekirchenrat unterstützt der Förderverein notwendige Baumaßnahmen an und in der Kirche.

Die denkmalgeschützte und den Ort prägende Kirche soll als ein offener Begegnungsort für alle Bürger und Bürgerinnen im Ort und der Region da sein. Die Größe der Kirche bietet sich für eine künftige multifunktionale Nutzung an. Deshalb beschloss die Kirchengemeinde, die Kirche so umzubauen, dass sie von allen Bewohnern im Dorf für verschiedene Anlässe genutzt werden kann. Nach erfolgten Anträgen und Fördermittelzusagen sowie einem langen Planungs- und Genehmigungsanlauf konnte 2016 mit dem Umbau begonnen und 2018 der erste Bauabschnitt abgeschlossen werden.

Der Verein hat sich unter anderem dafür eingesetzt, dass Fördermittel über die lokale LEADER-Aktionsgruppe Aschersleben-Seeland erfolgreich eingeworben werden konnten. Mit den bewilligten Fördermitteln wurden umfangreiche Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt und ein Teil der Kirche wurde zur Winterkirche umgebaut. Durch die finanzielle Unterstützung der Sparkassenstiftung der ehemaligen Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt konnte die Wiederherstellung des historischen Zentrallüsters, sowie die dazugehörige Elektrifizierung erfolgen.

Die Ortschaft Wilsleben und der Förderverein zur Erhaltung und Nutzung der Dorfkirche zu Wilsleben e.V. beteiligten sich 2018 an der Aktion „Pflanzt Bäume!“ des Landesheimatbundes. So konnte auf dem Kirchhof ein Bergahorn (Acer pseudoplatanus) zum Erhalt der dortigen Allee gepflanzt werden. Zur Baumpflanzung konnten wir Herrn Prof. Bernd Reuter begrüßen, den wir im Folgejahr zu einer Buchlesung zum Thema „Bäume in der Kulturlandschaft“ eingeladen hatten und im Rahmen der Lesung eine Elsbeere (Sorbus torminalis) in die Erde brachten. Zur Realisierung neuerlicher Vorhaben konnten in den vergangenen Jahre  weitere finanzielle Mittel durch den Förderverein eingeworben werden, zum Beispiel über den MikroKulturFonds Sachsen-Anhalt.

Der Förderverein zur Erhaltung und Nutzung der Dorfkirche zu Wilsleben e.V. sieht seine Aufgabe und seinen Zweck darin, die Kirche als offenen Begegnungs- und Ruheort sowie als kulturelles Zentrum über den Kreis der Kirchengemeinde hinaus für alle Menschen im Ort und in der Region zu erhalten.

Das Engagement des Fördervereins wirkt sich nicht nur positiv auf die denkmalgeschützte Baukultur im Ort aus, sondern auch auf unsere örtliche Kulturlandschaft und das kulturelle Zusammenleben.

Steffen Amme

Ortsbürgermeister Wilsleben

stell. Vorsitzender des Fördervereins zur Erhaltung und Nutzung der Dorfkirche zu Wilsleben e.V.


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