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Geschichtsverein für Halberstadt und das nördliche Harzvorland e.V.

D. Volker Bürger
Domplatz 36, 38820 Halberstadt

Seit der Vereinsgründung 1990 engagieren sich geschichtsinteressierte Halberstädter Bürger für ihr Museum. Von anfangs 29 Mitgliedern ist der Geschichtsverein auf über 160 Mitglieder angewachsen. Auch nach 30 Jahren aktiver Zusammenarbeit gilt immer noch das Motto „Ein Museum braucht Freunde“.

In den vergangenen Jahren wurden gemeinsam mit dem städtischen Museum regelmäßig Abendveranstaltungen mit Themen zur regionalen und städtischen Geschichte veranstaltet und jährliche Exkursionen und Tagesfahrten zu herausragenden Ausstellungen und Museen in nah und fern für die Mitglieder und interessierte Halberstädter organisiert.

In besonderem Maße engagiert sich der Verein für den Sammlungsbestand des Museums durch den Ankauf regionalgeschichtlich wichtiger Objekte wie Gemälde und Grafiken lokaler Maler, Halberstädter Medaillen oder jüngst ein Armenzeichen der Stadt von 1653 oder um die kontinuierliche Erweiterung der Museumsbibliothek mit aktuellen Neuerscheinungen aus dem Fachbuchmarkt.

Seit 1995 ist der Geschichtsverein Herausgeber der Zeitschrift „Zwischen Harz und Bruch“. Zahlreiche Autoren bilden hier ein breites Spektrum der älteren und neueren Geschichte unserer Region ab. So finden auch die Ortschronisten hier eine Plattform, um ihre Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

So manches Stück im Bestand des Museums bedarf der erfahrenen Hand eines Restaurators. Auch hier sind die finanziellen Möglichkeiten des Museums ausgesprochen eingeschränkt und der Verein leistet Unterstützung. Zurzeit wird aus Mitteln des Geschichtsvereins, eingeworbener Spenden und Unterstützung durch den MikroKulturFonds ein Gemälde des bekannten Schlachtenmalers Theodor Rocholl restauriert.

Seit einigen Jahren gibt es sehr gute Kontakte zu einigen Halberstädter Schulen. So erhielten die Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums die Möglichkeit, ihre im Geschichtsunterricht entstandenen Objekte unter dem Titel „Geschichte im Schuhkarton“ den Besuchern im Museum zu präsentieren und zu erklären. Mit diesem Angebot will der Geschichtsverein das Interesse der Kinder an Heimat-, Kultur- und Technikgeschichte wecken und fördern, denn sie sind die Museumsbesucher von morgen.

Der 8. April 1945 ist für Halberstadt eine schwere Zäsur. Mit über achtzig Prozent Zerstörung des historischen Stadtzentrums hat Halberstadt durch einen anglo-amerikanischen Bombenangriff viel seiner historischen Bausubstanz verloren. Jedoch ist in den vergangenen Jahrzehnten auch vieles neu entstanden. Daran will der Geschichtsverein gemeinsam mit dem Städtischen Museum mit dem Projekt „Zeitkapsel“ erinnern. Die Halberstädter sind hier aufgerufen, ihre Gedanken, Grüße und Wünsche, aber auch ihren Stolz auf das bereits Erreichte in die Zukunft, in das Jahr 2045, zu schicken. Mit Unterstützung durch die AWZ – Bildungs- und Betreuungsservice gGmbH wurde eine stabile Holzkiste bereitgestellt, die als Zeitkapsel diese Grüße und Wünsche aufnimmt.

Am 31.10.2021 ist sie verschlossen worden. Gefüllt mit den Grüßen, Wünschen, Hoffnungen und Gedanken von Halberstädter Schulklassen, Vereinen, Jugendlichen und Erwachsenen, wird die Zeitkapsel dann für fünfundzwanzig Jahre im Museum, bis zu ihrer Öffnung im Jahr 2045, wohl verwahrt sein, wenn sich zum einhundertsten Mal die Zerstörung unserer Stadt jährt. Wir werden dann mit Spannung sehen, was sich erfüllt hat, welche Hoffnungen und Erwartungen noch offengeblieben sind und welche Gedanken die Menschen heute bewegt haben. Es ist ein Projekt, das viele Halberstädter angesprochen hat und zur Beschäftigung mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anregte.


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