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Heimatverein „Auf dem Gutshof“ Wasserleben e.V.

Hans-Georg Krasberg
Kamp 1, 38871 Wasserleben

Das kulturelle und immaterielle Erbe unseres Dorfes besteht vor allem aus den überlieferten Traditionen des dörflichen Lebens und der aussterbenden plattdeutschen Sprache. Wir wissen um einen umfangreichen ortsbezogenen Aktenbestand im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, der zurzeit nicht zugänglich ist. Wir haben Kenntnisse zu einigen Bodendenkmälern, u.a. Ortslagen zu mittelalterlichen Wüstungen. Wir bewahren die Geschichten der Dorfkirche mit Resten des ehemaligen Klosters, des Gutshof und der zahlreichen Fachwerkgehöfte und dem ehemaligen Bahnhof mit seinen überbauten Verkehrsanlagen. Unsere Friedhofskapelle ist der erste Neubau einer evangelischen Kirche in der Grafschaft Wernigerode.

Wir kümmern uns um die Aufarbeitung und Darstellung der Ortsgeschichte, indem wir an örtliche Strukturen und ihre Veränderungen, an Begebenheiten in der Vergangenheit und an Menschen im Dorf erinnern. Etwa zwanzig Personen haben sich in unserem Heimatverein zusammengefunden. Das ist nicht überwältigend, aber ausnahmslos alle nehmen aktiv am Vereinsleben teil. Wie sicherlich in den meisten Vereinen ist auch bei uns der Altersdurchschnitt hoch.

Da wir in Ermangelung von Räumlichkeiten kein Heimatmuseum betreiben, präsentieren wir jährlich zum Erntedankfest und zur Landweihnacht eine größere Ausstellung zu wechselnden Themen. Jeweils im Frühjahr laden wir zu Vorträgen über Aspekte der Ortsgeschichte ein.

Ausstellungen und Vorträge geraten allzu schnell in Vergessenheit. Deswegen bieten wir seit einiger Zeit mit unserer im Aufbau befindlichen Homepage die Möglichkeit, das eine oder andere noch einmal in Ruhe anzuschauen oder nachzulesen. Hier werden wir auch weitere ortsgeschichtliche Fragen behandeln, ein plattdeutsches Wörterbuch aufbauen und eine umfangreiche Bildergalerie zusammenstellen.

Unsere Arbeit wäre ohne die Hilfe der Wasserleber undenkbar, die uns mit ihren persönlichen Erinnerungen und mit Texten, Bildern und sonstigen Gegenstände bereitwillig unterstützen. Zudem können wir auf zahlreiche Urkunden zurückgreifen, die wir schon vor Jahren aus dem nun gesperrten oben erwähnten, ortsbezogenen Aktenbestand kopiert haben.

Die Veranstaltungen versuchen wir so zu gestalten, um so auch komplexe Themen durch engen Bezug zum Ort und seinen Bewohnern gut und verständlich zugänglich zu machen, z.B. haben wir

bei den Vorträgen zur Bauernbefreiung und Separation, in den meisten Orten völlig in Vergessenheit geraten sind, fast ausnahmslos auf Wasserleber Quellen zurückgreifen können. Oder wir haben in der Ausstellung über Flachs und Leinen aufgezeigt, wie die Leinenproduktion im Dorf durch die wirtschaftliche Globalisierung im 19. Jahrhundert gänzlich zum Erliegen kam.

Damit es bei den Vorträgen nicht zu förmlich oder gar langweilig wird, sorgen wir für eine lockere Atmosphäre und servieren Getränke und Bockwurst. Durchschnittlich kommen fünfzig bis siebzig Personen, bei 1.500 Einwohner im Ort sind wir auf diese Resonanz sehr stolz.

Zum Erntedankfest, das vom Förderverein der Domäne Wasserleben in großem Rahmen organisiert wird, können wir bei unseren Ausstellungen weit mehr Besucher begrüßen. Hier sind nicht zuletzt plattdeutsche Lesungen sehr beliebt.

Gerne geben wir unsere Erfahrungen beim Ausrichten von Ausstellungen und Vorträgen an andere Heimatvereine weiter. Auch bei der Einrichtung einer Homepage können wir helfen.


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