Heimatverein Schleberoda e.V.
Die Backtradition in Schleberoda
Der Heimatverein Schleberoda schützt und pflegt die seit Jahrhunderten ununterbrochene Nutzung des historischen Backhauses im Dorfzentrum. Das Backhaus befindet sich in Gemeindeeigentum und wird vom Heimatverein Schleberoda e.V. bewirtschaftet und erhalten.
Jetzige Mitglieder des Heimatvereins und weitere Engagierte, hier besonders Thomas Ehret als ehrenamtlicher Bäcker sowie Cornelia Hofmann als Backfrau, hielten und halten die Backtradition nach dem wohlverdienten Ruhestand des letzten Gemeindebäckers seit den 90er Jahren aufrecht. Beide Protagonisten haben bereits begonnen, Nachfolger auszubilden, um so die Backtradition an die künftige Generation weiterzugeben. Ohne die regelmäßige Weiternutzung seit den 90er Jahren wäre das Haus nur noch ein technisches Denkmal mit verfallenem Ofen.
Das Backhaus hat sich zu einem Ort entwickelt, mit dem sich das ganze Dorf identifiziert und der von außen mit dem Dorf in Verbindung gebracht wird. Gerade beim Stollenbacken im Advent wachsen ständig neue Teilnehmer in ihre Aufgaben hinein und lernen unter sachkundiger Anleitung die Herstellung ihres eigenen zukünftigen Familienrezeptes. Die Kinder beobachten von klein auf die Eltern und übernehmen ganz selbstverständlich deren Traditionen. Zu Pfingsten übernimmt die Dorfjugend das Backen – dann kommen Riesenpizzen mit 80 cm Durchmesser und Speckkuchen in den Ofen.
Nach außen ist das Schleberodaer Gemeindebackhaus für Gäste und Besucher ein Inbegriff für echten Kuchengenuss zu Dorffesten. Wir öffnen das Backhaus gerne für Besucher: zum Tag des offenen Denkmals, zu Dorffesten und für Tagesgäste. Auch für Projekttage mit Kindergruppen stellen wir es zur Verfügung. Eine Besonderheit ist der wohl „kleinste Weihnachtsmarkt Sachsen-Anhalts“ am 3. Adventssonntag im Backhaus – mit Bratäpfeln und Weihnachtsmannbesuch.
Das Gemeindebackhaus war bei der Übernahme voll funktionstüchtig, aber innen nicht mehr sehr ansehnlich. Der Heimatverein bewarb sich erfolgreich um LEADER Fördermittel für eine fachgerechte Renovierung des Innenraumes. Mit viel Eigeninitiative und Eigenmitteln gelang die Wiederherstellung eines denkmalgerechten Lehmputzes und die Erneuerung der elektrischen Anlage im Innenraum.
Lebendig halten kann man eine solche Tradition nur durch Öffnung für alle Altersgruppen und nach außen. Wir nutzen verschiedene Anlässe zum Backen: mit den Kindern des Dorfes für Lebkuchenherzen oder Plätzchen und für die Seniorenweihnacht zur Zubereitung von Stollenkonfekt. Wir werben auf Dorffesten überregional mit unserem Backhauskuchen und beteiligen uns als Caterer mit Kuchen und Kaffee an externen Veranstaltungen (Welterbewandertag u.a.) Auch anlässlich von Galerievernissagen und Kirchenkonzerten im Dorf bieten wir Führungen mit Backhausbesichtigung an.
Regelmäßig laden wir zu unseren Veranstaltungen Presse und Fernsehen ein und hatten dadurch auch schon eine Kochshow im Backhaus zu Gast.
Gerne können wir Erfahrungen zur Fördermittelbeschaffung, zur Verbesserung der Außenwahrnehmung durch die Öffentlichkeit und zur Weitergabe von Traditionen an jüngere Generationen weitergeben und austauschen.
Unser Tipp: Man muss dahin gehen, aktiv werden und sich dort sehen lassen, wo und mit wem man etwas erreichen will – also zu jungen Leuten, wenn sie sich engagieren sollen; zu überregionalen Gästen, wenn sie zu Besuch kommen sollen; zu Fördermittelgebern und Sponsoren, wenn sie uns helfen sollen….
