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Kultur-Landschaft-Altmark e.V.

Ruth Schwarzer
, Kalbe Milde

Es gibt in der Altmark viele historische Obstalleen an Landstraßen und Feldwegen, sowie Unmengen an uralten Obstbäumen in Hausgärten und auf Streuobstwiesen. Diese unvergleichliche Vielfalt gilt es zu erhalten, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder noch dieses einzigartige Kulturgut erleben und nutzen können!

Bereits seit 2014 gibt es jährlich im September einen Birnentag auf dem Bismarck´schen Landgut in Welle. 2018 gründete sich der Verein, der inzwischen auf 32 Mitglieder im Alter von 32 bis über 70 gewachsen ist.

Der Verein unterstützt Maßnahmen, die der Pflege unserer altmärkischen Kulturlandschaft (insbesondere Obstbaumalleen, Streuobstwiesen, Einzelexemplare in der Landschaft und Obstbäume in Hausgärten) dienen und der Bewahrung der Vielfalt der Regionalsorten durch Erhalt der Altbestände, sowie Neu- und Nachpflanzung von Bäumen, die durch Veredlung mittels der Gewinnung von Edelreisern aus regionalen Beständen angezogen wurden. Damit leistet der Verein einen entscheidenden Beitrag zur Attraktivität der altmärkischen Landschaft mit ihren Dörfern und Städten. Er tritt mit Veranstaltungen rund ums Obst (um alte Obstsorten) in die Öffentlichkeit und organisiert Weiterbildungen zur Erhaltung und Pflege der Baumbestände. Zusätzlich führt er Veranstaltungen zur Bewahrung von regionalen Traditionen zur Verwertung, Lagerung und Zubereitung der heimischen Obstsorten durch. Er publiziert die vorhandenen Obstalleen als Beitrag zur Förderung des sanften Tourismus in der Region Altmark.

2020 haben wir trotz oder auch bedingt durch Corona einen Kirschenwettbewerb „Wer hat den prächtigsten Kirschbaum in der Altmark?“ ausgerufen. Dabei gab es 18 Teilnehmer, aus denen eine Jury die Preisträger ermittelte. Sie wählten dann den ältesten (von ca. 1910), den vitalsten und den imposantesten (17 m Durchmesser) Süßkirschbaum und als Sonderpreis eine wurzelechte Sauerkirsche aus. Die Preisträger erhalten vom Verein einen von ihren Edelreisern nachgezogenen Jungbaum.

Durch die großen Entfernungen in unserem Aktionsgebiet haben wir uns in vier vier Arbeitsgruppen aufgeteilt, wenn wir spezielle Aktionen zur Bestimmung oder Erhaltung durchführen. Obwohl der Schwerpunkt zunächst bei der Birne lag, wurde nun der Fokus auf alle alten Obstarten gelegt. Besonders bemerkenswert ist dabei immer wieder die große Vielfalt an Sorten. Von den 2013 ursprünglich mal erfassten 35 Birnensorten sind es 2021 nun schon 67 geworden. Dabei sind etliche dabei, die in keinem Bestimmungsbuch zu finden sind – also derzeit noch keinen Namen zugeordnet bekommen können!

Zur Bewahrung der alten Sorten haben wir uns vorgenommen in jedem Landkreis einen Sortengarten für alte Kern- und Steinobstsorten anzulegen, in dem jeweils die gleichen Sorten gepflanzt werden sollen. Diese Sortengärten werden „Das Fenster für unseren Beitrag zur Heimatpflege“ für Bewohner und Besucher der Altmark. Und sie werden für die nachfolgenden Generationen anschaulich belegen, was in unserer Heimat für „Obstschätzchen“ genutzt wurden. Dafür gewinnen wir die Reiser und lassen sie veredeln. Natürlich vermitteln wir auch den privaten Obstbaumbesitzern diese Dienstleistung der Baumschule in Nauen.

Anfang November 2021 sind acht Bäume in dem Sortengarten in Jeetze (Altmarkkreis Salzwedel) gepflanzt worden. Eine unserer nächsten Aufgaben wird die Erfassung und Publizierung der Obstalleen für touristische Zwecke sein. Denn besonders zur Blütezeit haben wir eine große Zahl von verschiedensten Obstarten an Landstraßen und Radwegen aufzuweisen.


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